Ein Doppelständerwerk ist eine traditionelle Bauweise im Fachwerkbau, die vor allem bei der Errichtung von großen Gebäuden wie Stadthallen, Scheunen oder Kirchen angewendet wurde. Bei dieser Konstruktionsmethode nutzt man zwei parallele Reihen von senkrecht stehenden Holzpfeilern, den sogenannten Ständern, die durch horizontale Balken und Streben miteinander verbunden werden. Diese bilden das Grundgerüst der Wände. Die doppelte Ständerreihe verbessert die Stabilität der Konstruktion und ermöglicht es, größere Spannweiten zu überbrücken. Zwischen den Ständern werden Füllmaterialien wie Lehm oder Ziegel eingesetzt, die zusätzlich für Wärmedämmung sorgen. Diese Bauweise war vor allem im Mittelalter weit verbreitet und diente als langlebige und robuste Bauform, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional war. Ihre Konstruktion erfordert präzise Handwerkskunst und ein tiefes Verständnis der Statik, weshalb sie von erfahrenen Zimmerleuten geschätzt wird.
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